Almtaler Yak

aus ganzjähriger Freilandhaltung

Für künftige Yakhalter - meine Erfahrungen...

Das Wesen des Yaks

Yaks sind generell friedliche Tiere, jedes einzelne Tier hat jedoch seine eigene Persönlichkeit. Es gibt Yaks, die einem nachrennen, um gestreichelt zu werden und es gibt welche, die nicht angefasst werden möchten. 

Severin, der jahrelang mein Zuchtstier war, ließ sich mit Vorliebe kraulen und verwöhnen. Lotti, meine schönste Kuh hingegen, mag es nicht, wenn Besuch kommt. Sie gibt den Leuten immer zu verstehen, dass das ihre Herde ist - es sind aber immer nur leere Drohungen.

Unter den Yaks herrscht eine strenge Rangordnung. Natürlich bekommt der Stärkste den besten Fressplatz. Manchmal fliegen die Fetzen zwischen den Tieren, damit wieder mal klar ist, wer das Sagen hat - nicht nur zwischen den Stieren, sondern auch zwischen den Kühen. 


Die Haltung

Wichtig für die Haltung von Yaks ist ein Unterstand, in dem die Tiere im Sommer einen kühlen Platz finden. Auch vor Bremsen sind sie dort besser geschützt. 

Im Winter halten sich Yaks ohnehin lieber draußen auf. Selbst beim größten Schneesturm liegen sie gemütlich auf den Freiflächen. 

Eine Weide mit vielen Bäumen ist von Vorteil, da die Tiere dort schattige Plätze finden und sich an den Bäumen ein wenig kratzen können. Den Bäumen macht das erfahrungsgemäß nichts aus, nur Jungbäume sollte man einzäunen, denn die überleben einen kratzwütigen (meist) Stier nicht.

Empfehlenswert ist eine frostfreie Tränke. Ich bin mit der Polyspring-Tränke von Scheickl sehr zufrieden. 

Was ich auch nicht vermissen möchte sind die Weidepanele aus Metall. Sie schaffen einen sicheren Bereich beim Einfangen der Tiere und erleichtern die Arbeit mit ihnen sehr.


Die Brunft

Unsere Yakkühe sind, seit ich mit der Haltung begonnen habe, immer im Herbst brünftig und bekommen ihre Kälber Ende Mai bis Ende Juli. Die Tragedauer liegt etwa bei 37 Wochen. 

Unsere Stiere waren bisher alle eher ruhig und zurückhaltend, teilweise auch richtig feig. Während eine Kuh oder Kalbin brünftig ist, sollte man dem Zuchtstier aber nicht in die Quere kommen, denn da versteht er keinen Spaß mehr. Er weicht der Kuh nicht von der Seite und alle, die sich in ihre Nähe wagen, fliegen.


Die Geburt

Yakkühe bekommen ihre Kälber alleine und meist ohne Probleme. Wir mussten erst zwei mal als Geburtshelfer bei zwei Kalbinnen dabei sein. 

Hat eine Kuh ein Kalb geboren, ist Vorsicht geboten! Wie wir Mütter würden auch Yakkühe alles tun, um ihr Kind zu verteidigen. Da alle Tiere mit Ohrmarken versehen werden müssen, bedarf es oft einiger Tricks, um die Mutterkuh von ihrem Kalb zu trennen. Dann schnell das Kälbchen wegtragen - Ohrmarkerl stechen - Kalb zurück - und alles ist wieder gut.